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Mengen- und Preiskontrollen
4.2 Weitere Marktformen
Preisbildung beim Monopol

Im Folgenden wird die Betrachtung im Vergleich zu unserer Analyse des vollkommenen Konkurrenzmarktes deutlich realitätsnäher. Auch wenn wir die strengen cetris-paribus-Annahmen des vollkommenen Marktes zunächst weiterhin anwenden, lassen wir bei der Betrachtung der

Preisbildung beim Monopol

zu, dass das Unternehmen den Preis anheben kann, ohne seine Nachfrage vollständig zu verlieren. Das muss ja auch so sein, denn ex definitione ist ein Monopolist der alleinige Anbieter eines Gutes. Wir werden zunächst den Zusammenhang zwischen Preishöhe, Absatzmenge und Umsatz untersuchen. Anschließend begeben wir uns auf die Suche nach dem optimalen Preis für den Monopolisten. Das ist ein ausgesprochen lohnenswertes Unterfangen, denn die Regel, die wir finden werden, ist nicht nur für einen Monopolisten, sondern für jedes gewinnmaximierende Unternehmen gültig - vollkommen unabhängig von der Marktform und sonstigen Marktbeschaffenheiten.

Für ein Unterkapitel geben wir dann kurzzeitig die Annahme des vollkommenen Marktes auf, um uns einem einfachen Modell der Preisdiskriminierung zuzuwenden. Die Literatur zu diesem Thema, das wir hier nur am Rande streifen, füllt ganze Regalreihen. Das liegt nicht zuletzt an den spannenden Fragestellungen, die damit einhergehen. Im Kern lassen die sich jedoch immer auf eine zentrale Frage zurückführen: Wie kann ein Unternehmen mit Hilfe einer geschickten Preispolitik möglichst viel Zahlungsbereitschaft aus den Konsumenten herausquetschen? Mit welchen Tricks verwandelt der Anbieter Konsumentenrente in Profit?

Damit sind Sie und ich - häufig zu unserem Ärgernis, manchmal aber auch durchaus zu unserem Vorteil - tagtäglich konfrontiert, wenn

Diese und zahlreiche weitere Probleme der Preisgestaltung kann man aber erst verstehen, nachdem man sich mit dem einfachen Monopolmodell beschäftigt hat. Wenn Sie so wollen, ist es das Eintrittstor in die spannende Welt der Preispolitik.

Der zweite große Abschnitt dieses Kapitels ist der

Preisbildung beim Oligopol

gewidmet. Auch hier betrachten wir aus einer Vielzahl (teilweise übrigens recht komplexer) Modelle nur die grundlegenden. Die Rechtfertigung dafür ist wie immer: Man muss erstmal mit den einfachen Überlegungen beginnen. Das tun wir, indem wir den Abschnitt mit dem Urahn aller Oligopolmodelle überhaupt - dem Modell von Cournot - beginnen. Es ist nicht nur das früheste, sondern auch heute noch das mit Abstand populärste. Und es besitzt über seine theoriegeschichtliche Bedeutung hinaus als Vorläufer der Spieltheorie einen besonderen Stellenwert.